Auf einer Informationsveranstaltung in Möllen wurden kürzlich die Pläne von RWE für den Rückbau des Kraftwerks Voerde, allgemein als Steag bekannt, vorgestellt. Die eindrucksvollen Darstellungen zeigten, wie das markante Kraftwerk nach den anstehenden Veränderungen aus verschiedenen Blickwinkeln in der Voerder Landschaft erscheinen wird. Dieser Rückbau birgt die Aussicht, eine jahrzehntelange Landmarke zu verändern und sie fast unsichtbar zu machen.
Laut den Plänen von RWE sollen die Rückbauarbeiten im August 2026 abgeschlossen sein, und ab 2027 ist die Inbetriebnahme eines Elektrolyseurs geplant, der grünen Wasserstoff aus erneuerbaren Energien erzeugen soll. Bis 2030 ist die Inbetriebnahme eines Gaskraftwerks geplant, das diesen Wasserstoff durch Verbrennung in Strom umwandeln wird.
Die Herausforderung besteht darin, den erzeugten Wasserstoff nicht auf dem Gelände zu speichern, sondern bestehende Gasleitungen zu nutzen und den Wasserstoff in neuen oder umgebauten Erdspeichern einzulagern. Hierfür sind Standorte in Gronau-Epe und Xanten in Betracht gezogen worden.
Derzeit laufen auf dem Gelände bereits Rückbauarbeiten an den Kesselhäusern der vier Kraftwerksblöcke sowie an der Bekohlungsinfrastruktur, die bis September 2024 abgeschlossen sein sollen. Im Herbst 2025 sind der Rückbau der Schornsteine für die Blöcke A und B geplant, gefolgt von den Kesselhäusern und anderen Schornsteinen im Jahr 2026. Hierbei wird die Möglichkeit einer Sprengung der Gebäude in Betracht gezogen, jedoch steht der Zeitpunkt dafür noch nicht fest.
Während des Rückbaus wird der Schutt über die Straße abtransportiert, was zu erhöhtem Verkehrsaufkommen auf der Frankfurter Straße führen wird. Dies ist auf die begrenzten Möglichkeiten für den Transport über Schiene oder Wasserweg zurückzuführen. RWE plant, etwa 25 Lkw pro Woche bis Oktober 2026 für den Schutttransport zu nutzen, wobei in Spitzenzeiten bis zu 100 Lkw pro Tag möglich sein könnten. Die benötigte Menge an Material für den Abtransport ist beträchtlich, etwa 15.000 Tonnen allein für den Kühlturm.
Sollten Gebäude gesprengt werden, könnte dies vorübergehende Straßensperrungen erfordern. Für Radfahrer gibt es jedoch gute Nachrichten, da RWE plant, Radwege entlang der Frankfurter Straße auf beiden Seiten anzulegen und die Kurve hinter dem Kraftwerksgelände zu begradigen. Diese Maßnahmen sollen den Verlust der Landmarke für die Anwohner mildern.
Das Kraftwerk Voerde, das 1970/71 in Betrieb genommen wurde und bis 2017 in Betrieb war, spielte eine wichtige Rolle in der Energieerzeugung und wird nun einem umfassenden Rückbau unterzogen.