Für die Zukunft von Haus Litzbrück sollen der Erhalt und die Neugestaltung des Gebäudes im Fokus stehen.
Seit wenigen Jahren ist das markante Haus Litzbrück an der Bahnhofstraße geschlossen. Ursprünglich plante das Betreiberehepaar Iris und Johannes Christen, den Betrieb bis Ende 2020 fortzuführen, doch die Corona-Pandemie beschleunigte die Schließung, die auch aus Altersgründen angedacht war. Das Gebäude, das 1909 errichtet wurde, ging in den Besitz der Salia Verwaltungs GmbH mit Sitz in Wesel über.
Die Pläne für Haus Litzbrück sind noch in der Entwicklungsphase, aber der ursprüngliche Teil des Gebäudes, der mit seinen markanten Giebeln und Türmen seit jeher das Ortsbild prägt, soll erhalten bleiben. Die nachträglich hinzugefügten Anbauten sollen entfernt werden, um Raum für neue Nutzungsmöglichkeiten zu schaffen. Gesa Hecker von der Salia Verwaltungs GmbH betont, dass das Gebäude einen hervorragenden Ruf genießt und einen bedeutenden Teil des Ortsbilds ausmacht.
Derzeit ruhen die Planungen für Haus Litzbrück, da das Unternehmen andere Projekte priorisiert. Martin Schilling (CDU) von der Bezirksvertretung 5 hatte bereits im Frühjahr angefragt, welche Nutzungen am Standort möglich wären. Die Verwaltung gibt an, dass kleinflächige Läden, nicht störende Handwerksbetriebe, kleine Beherbergungsbetriebe sowie Einrichtungen für soziale, kirchliche, kulturelle, gesundheitliche und sportliche Zwecke unter bestimmten Bedingungen zulässig wären. Aufgrund der Wohngebietsstruktur könnte auch Wohnbebauung eine Option sein.
Viele Angermunder hoffen jedoch auf die Rückkehr der Gastronomie in das traditionsreiche Haus, da es im Ort derzeit keine Räumlichkeiten für Veranstaltungen gibt. Die Zukunft des Gebäudes hängt auch vom Denkmalschutz ab. Obwohl das Gebäude bisher nicht unter Denkmalschutz steht, wird die Untere Denkmalbehörde es als Prüffall vormerken. Sollte ein Abriss angekündigt werden, würde das Gebäude auf seinen Denkmalwert hin untersucht werden.
Haus Litzbrück: Eine lange Geschichte in Angermund
In Angermund erhebt sich ein weißes Haus mit Türmchen und Erkern, das eine lange Geschichte seit seiner Erbauung im Jahr 1907 trägt. Später wurden ein angrenzendes Hotel, ein Schwimmbad und Zimmer hinzugefügt. Rasch entwickelte sich Haus Litzbrück zum zweiten Wohnzimmer der Angermunder und Anwohner. Hier fanden alle Arten von Festen statt, von Taufen über Kommunionen, Konfirmationen, Hochzeiten und runde Geburtstage bis hin zu Jubiläen, Firmenfeiern und Trauerfeiern. Die Räumlichkeiten waren festlich gestaltet und umfassten ein Bauernstübchen mit Theke, ein Kaminzimmer, einen großen Saal mit Weinstube und eine herrliche Terrasse mit Garten. Manchmal entschieden sich Gäste, die das gute Essen und den Wein genossen hatten, einfach über Nacht in einem der Hotelzimmer zu bleiben.
Im Laufe der Jahrzehnte wechselten die Eigentümer, bis Johannes und Iris Christen vor mehr als zehn Jahren das Traditionshaus erwarben. Die Lage gegenüber dem S-Bahnhaltepunkt Angermund war ideal, nicht nur für Geschäftsleute, die kurze Wege in die Stadt, zum Flughafen und zur Messe Düsseldorf hatten.
Das Ende von Haus Litzbrück begann vor vier Jahren, als die Familie Christen verkündete, dass das Haus Litzbrück in seiner bisherigen Form nicht mehr existieren werde. Dies geschah zwei Monate vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie und traf viele, die hier ein und aus gingen, tief. Haus Litzbrück war ein integraler Bestandteil von Angermund, ebenso wie die einzigartigen Straßenholzschilder und die Rosenfelder, die dem Ort den Namen „Rosenstadt“ gaben.
Vor drei Jahren wurde das Haus schließlich von der Familie Christen verkauft. Jetzt tauchen Fragen auf, ähnlich wie das Efeu, das sich an den weißen Hauswänden hochrankt, ranken sich auch viele Fragen um das Schicksal von Haus Litzbrück nach dem Abgang der Familie Christen.